4. Volunteer-Wochenende im UNESCO Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

Wir freuen uns, Euch das großartige Erlebnis des Volunteer-Wochenendes im UNESCO Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal vorzustellen. Bereits zum vierten Mal durften wir das Wildnisgebiet in ihrer Vision, ein echtes, unberührtes Refugium für die Natur zu schaffen, unterstützen. Dieses Wochenende, das unter dem Motto „Einheit in der Vielfalt“ stand, verband Volontariat, Gemeinschaft und die tiefe Verbindung mit der Natur.

Gemeinsam stark – Das Team im Fokus

Wir glauben fest daran, dass der Zusammenhalt und die Erfahrungen der Teams wichtiger sind als die bloße Erreichung von Ergebnissen. In der Wildnis von Dürrenstein-Lassingtal lernen wir, uns gegenseitig zu unterstützen und aufeinander Acht zu geben – eine Erfahrung, die weit über das Erlebnis hinauswirkt.

Im Hier und Jetzt – Der Urwald als Lehrer, Mutter Natur als Lehrmeisterin

In der unberührten Natur des Urwalds gelingt es uns besser, im Hier und Jetzt zu sein. Die Anstrengungen, die wir in diesem Wildnisgebiet unternehmen, wirken erstaunlich erholsam und erfrischend. Hier lernen wir, die Schönheit der Natur zu schätzen, ohne sie bewerten oder nutzen zu wollen. Diese Haltung hinterfragen wir, denn die Vorstellung, dass alles einen Nutzen für uns haben muss, ist eine Anmaßung des Menschen. Die Natur zeigt uns Gesetzmäßigkeiten, die auch für uns Menschen eine notwendige Basis für ein gesundes (Zusammen-)Leben sind.

Ablauf der vier Tage in der Natur

Unsere vier Tage in der Natur waren reich an Aktivitäten, die sowohl lehrreich als auch erfüllend für unser Innenleben waren:

  1. Hochmoor / Leckermoor: Hier haben wir restaurierenden Naturschutz betrieben. Wir konnten uns in der Leichtigkeit üben, da wir uns bei jedem Schritt leichtfüßig und achtsam bewegen mussten.
  1. Neophyten-Bekämpfung: Wir haben uns mit dem japanischen Staudenknöterich auseinandergesetzt, einer invasiven Pflanze, die einheimische Arten verdrängt. Das Ausgraben der Wurzeln war eine wundervolle Übung der Achtsamkeit.
  1. Einsatz im Urwald: Ein alter Zaun im kleinen Urwald wurde entfernt, um Verletzungen bei Tieren zu verhindern. Hier hatten wir die Möglichkeit uns mit Respekt und Demut zu bewegen. Mit strahlenden und staunenden Augen die Schönheit der Ursprünglichkeit zu erleben.
  1. Berghütten: Zwei Berghütten wurden ausgeräumt, um sie für die zukünftige Nutzung von Forschern vorzubereiten. Eine Erfahrung, dass durch Anstrengung Freude entstehen kann.
  1. Teamübungen: Verschiedene Teamübungen stärkten unseren Zusammenhalt und wir erfuhren etwas über uns selbst. Wir übten uns in der Fähigkeit, das Gemeinwohl über das Eigenwohl zu stellen.
  1. Ausbildung: Wir lernten wichtige Knoten- und Seiltechniken sowie grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen, um vorbereitet zu sein, wenn man uns braucht.
  1. Such- und Rettungsübung: Eine praxisnahe Übung, um vorbereitet zu sein, in ungewöhnlichen Situationen das Gewöhnlich zu tun. (In diesem Fall: Eine verletzte Person im steilen Gebiet zu suchen, bergen und die Erstversorgung durchzuführen)
  1. Gemeinsame Reflexionen: Tägliche Reflexionen halfen uns, die Erlebnisse zu verarbeiten und daraus eine Erfahrung zu machen und diese zu teilen.

Prozessschutz: „Die Herausforderung des Nichtstuns“

Der Mensch versucht oft, alles im Griff zu haben, aber die Natur zeigt uns, dass wir die Kontrolle im Leben nicht immer behalten können. Da der Mensch viele der Zusammenhänge nicht versteht und die eigenen Interessen oft im Vordergrund stehen, zerstört er vielfach mehr, als der Natur wirklich zu helfen.

Prozessschutz bedeutet, die Natur ihre Prozesse ungestört ablaufen zu lassen, die Natur sich selbst heilen zu lassen. „Es ist verdammt schwer, nichts zu tun“ – eine Lektion, die uns die Natur lehrt. Indem wir die Natur in ihrem ursprünglichen Zustand betrachten, lernen wir, wie weit wir uns vom Natürlichen entfernt haben. Der Urwald als Referenzfläche, als Nullfläche, zeigt uns die unverfälschte Natur und wie weit wir Menschen unsere Umgebung und uns bereits von ihr entfernt haben.

Symbiose und Netzwerke

Im Urwald sehen wir die faszinierenden Symbiosen zwischen Pilzen, Pflanzen und Bäumen. Pflanzen produzieren Zucker und geben ihn an Pilze ab, die wiederum wichtige Nährstoffe liefern. Je weiter wir uns vom Urwald entfernen, desto mehr nehmen Parasiten zu. Diese natürlichen Netzwerke/Verbindungen sind lebensnotwendig – ohne sie gehen die Samen nicht auf, ohne sie keine Harmonie der Gegensätze.

Waldbaden – Heilung durch die Kraft der Natur

Drei Tage im Wald haben messbare positive Effekte auf den Menschen, die bis zu einem Monat anhalten. Wir waren einmal Eins, unsere Verbindung zur Natur ist tief verwurzelt, auch wenn wir sie oft vergessen. Unser Immunsystem versteht sich noch immer mit den Bäumen, doch unsere moderne Lebensweise hat diese Verbindung großteils unterbrochen. Das zeigt sich in zunehmenden Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten bei Menschen und auch unseren Haustieren.

Die Schätze der Natur mitnehmen

Welchen Schatz nehme ich mir mit und wie setze ich ihn im Alltag um? Gaia, Mutter Erde, hat sich uns an diesem Wochenende vor allem in dem Element Wasser gezeigt. Doch war es auch wundervoll die Erde/den Waldboden zu spüren und die frische Luft im Urwald zu atmen.

Ein herzliches Dankeschön an die Natur für das Aufhalten – für das Innehalten in der UR-Zeit. Diese besondere Erfahrung, die uns in eine andere Zeit versetzt hat, wird uns noch lange begleiten.

Danke für das gemeinsame Erleben dieser einzigartigen UR-Zeit in der Wildnis von Dürrenstein-Lassingtal, danke an Maria, Reinhard, Christian, Monika, Viktoria, Marlon, Pitz und das ganze Team vom Wildnisgebiet. Jetzt gilt es, die Schätze der Natur in unsern Alltag zu integrieren.

Wildnisgebiet Dürrensteil-Lassingtal

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